Phasen im Change Management – Wie vereinfachende Modelle unterstützen

Change Management Phasen

„Was sind eigentlich die Phasen im Change Management? Es gibt doch da verschiedene Phasenmodelle im Change!?“ Ich bin dankbar für solche Fragen, plädiere ich doch in allen meinen Begleitungen und Trainings und natürlich in meinem Buch „Abenteuer Wandel“ dafür, dass eine Basis an theoretischem Wissen immer sinnvoll ist, um Herausforderungen zu meistern. Die Change Management Phasen in den unterschiedlichen Modelle unterstützen dabei, Komplexität zu vereinfachen und besser zu verstehen, was getan werden sollte bzw. welche Hindernisse auftauchen könnten.

Ein Change-Prozess (betrachtet man ihn singulär, mit einem klaren Anfang und einem klaren Ende) kann also in mehrere Phasen eingeteilt werden. Die Phasenmodelle sind alle samt recht statisch und werden unseren heutigen Zeiten, in denen ein Change in den nächsten Veränderungsprozess übergeht und externe Herausforderungen immer häufiger wechseln, kaum mehr gerecht. Trotzdem vermitteln sie ein gewisses Grundverständnis. Daher geht es hier um die wichtigsten Modelle für die Phasen im Change Management.

Lewins Modell – die Feldtheorie

Das erste „Ur-Modell“ stammt von Lewin aus den 1930er Jahren. Er geht davon aus, dass es drei Phasen innerhalb eines Veränderungsprozesses gib. Das Auftauen, das Verändern und das Einfrieren. Wir denken zurück an den Chemieunterricht. Im gefrorenen Aggregatszustand lassen sich die Moleküle nicht bewegen. Alles ist statisch und unveränderbar. Tauen wir das Eis auf, wird es zu Wasser, ist alles beweglich und die einzelnen Teile können sich neu ordnen. Übertragen heißt das: Ein bestehender, stabiler Zustand wird aufgetaut, um etwas zu verändern, um den neuen Zustand wieder zu stabilisieren. Schon ihm war also bewusst, dass ein bloßes Verändern nicht sinnvoll ist. Es bedarf der (richtigen) Vor- und Nachbereitung. Die heutige Komplexität und die fließenden Übergänge von einer Veränderung in die nächste werden natürlich nicht abgebildet. Ein Einfrieren im langfristigen Sinne gibt es in unserer heutigen VUKA-Welt nicht mehr. Dennoch handelt es sich bei diesem Phasenmodell um eine wichtige Grundlage der nächsten beiden.

Change Modell Lewin

Kotter’s Phasen im Change Management

Das Modell von John Paul Kotter ist wohl das bekannteste. Auf der Basis von Lewins Modell entwickelte er seine insgesamt acht Stufen der Veränderung. Innerhalb dieser bezieht er sich nicht nur auf die Organisation selbst, sondern auch auf die Beziehung zur Umwelt. Hier gibt es konkrete Handlungsempfehlungen und Aufgaben, die pro Phase abgeleitet werden. Dabei richtet es sich an Führungskräfte und diejenigen, die die Veränderung antreiben wollen. Vielleicht erscheint auch deshalb manche Formulierung etwas manipulierend.

Kotter entwickelte dieses Phasenmodell aus eigener Erfahrung und Anwendung. Empirisch belegt ist es nicht, was immer wieder kritisch angemerkt wird. Etwas meh in die Tiefe zu diesem Phasenmodell von Kotter gehe ich in diesem Beitrag.

Krügers Change Management Phasen

Wilfried Krüger hat aus dem Modell von Kotter unter Bezugnahme eigener Erhebungen und Kritikpunkte fünf Phasen herausgearbeitet. Innerhalb dieser sind erstmal Rückkopplungen möglich bzw. ein Zurückfallen in eine vorherige Phase. Pro Phase gibt es zwei konkrete Aufgaben und neben der rationalen wurde auch die politische und die emotionale Dimension  einbezogen.

Krüger hat sich außerdem besonders mit der Kommunikation in den einzelnen Phasen des Changes beschäftigt. Vor dem Hintergrund, dass Kommunikation einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Erfolgsfaktor im Change ist, ein wichtiger Aspekt dieses Modells.

Phasen im Change Management nach Krüger

7 Individuelle Phasen in Veränderungsprozessen

Es gibt ein weiteres Modell, das gerne zitiert wird und eigentlich aus der Trauerarbeit kommt. Es betrachtet die Phasen, die Einzelne Menschen durchleben, wenn sie mit einer ((vermeintlich) negativen) Veränderung im Leben konfrontiert werden. Im Zusammenhang mit der Entstehungsgeschichte dieses Phasenmodells mit dem Tod eines nahe stehenden Menschen.

Die Phasen sind: Schock, Verneinung, Einsicht, Akzeptanz, Ausprobieren, Erkenntnis, Integration. Es lohnt sich, diese möglichen Gemütszustände der Beteiligten im Hinterkopf zu behalten – insbesondere wenn es zu Widerständen kommt.

Fazit zu den Change Management Phasen

Diese drei/vier Modelle zeigen (hier sehr verkürzt) die unterschiedlichen Phasen im Change Management. Sie sind nicht allgemeingültig, vollständig oder eins-zu-eins in die Praxis umsetzbar. Vielmehr möchte ich mit ihnen verdeutlichen, dass

  • eine Veränderung immer ein Prozess ist und keine ad-hoc, singuläre Aktion.
  • jeder Prozess verschiedene Phasen durchläuft, immer.
  • verschiedene Akteure einzubinden sind.
  • eine Planung entlang grober Phasen unbedingt sinnvoll ist und das Leben … äh… den Change erleichtert.

Und zum Schluss gibt es noch eine Reflexionsfrage. Denken Sie doch mal an eine ganz einfache Veränderung in ihrem Leben. Zum Beispiel einen Umzug. Welche Phasen gab es (von der ersten Idee in ihrem Kopf bis zur Einweihungsparty)? Und, fällt Ihnen etwas auf?

Wer tiefer in die Theorie eintauchen möchte, dem empfehle ich unser Buch. Und auch hier wird es natürlich weiterhin den einen oder anderen Beitrag geben.

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